SW Andreasberg, Fußball Andreasberg, Sportverein Andreasberg
SW Andreasberg, Fußball Andreasberg, Sportverein Andreasberg

Vereinsgeschichte

Vereinsgeschichte Sportverein Schwarz-Weiß Andreasberg

 

In der Zeit, als von der Stolberger Zink AG zur Behebung des Arbeitermangels in den Jahren 1925 und 1926 zahlreiche Siegerländer Bergleute angeworben wurden und nach Andreasberg zogen, liegt auch der Anfang des Sportvereins. Nach den Farben der damaligen Vereinstrikots erhielt der Vereinsname den Zusatz „Schwarz Weiß“. Als Gründungsdatum nennen alte Quellen den 15. Juni 1926.
 

Die Mitglieder der ersten Fußballmannschaft, unter denen auch einige Neubürger aus dem Siegerland waren, konnten den Spielbetrieb nur unter großen persönlichen Opfern aufnehmen. Geld stand kaum zur Verfügung, und einen Sportplatz gab es damals in Andreasberg nicht. „Heimspiele“ trug man zunächst in Ramsbeck aus. Fußballschuhe, Hosen, Trikots und Stutzen wurden von den Spielern selbst gestellt.
 

Zu den Fußballspielen in der Nachbarschaft fuhr man mit dem Fahrrad. Um  weiter entfernte Spielorte zu erreichen, nahm man die Eisenbahn- immerhin reichte der Fußballbezirk von Hoppecke im Osten bis Neheim und Voßwinkel im Westen. vEs ist nicht bekannt, ob immer eine komplette Fußballmannschaft auflaufen konnte, da der Verein sich in ständigen Geldnöten befand.
 

Erst 1928 stellte die Stolberger Zink AG gegen Zahlung der Selbstkosten einen Omnibus an Spieltagen zur Verfügung. Zur selben Zeit wurde eine Weide „Am Löh“ als Sportplatz gepachtet, auf dem von nun an die Heimspiele ausgetragen werden konnten. Bis zum Jahre 1931 stellte der junge Sportverein „Schwarz-Weiß“ zwei Seniorenmannschaften, eine Jugendmannschaft und eine Leichtathletikriege. Aus dieser Zeit sind aus der 1. Mannschaft unter anderen noch folgende Spieler in Erinnerung: Walter Novotny, Walter Klein, Ernst Riedesel, Josef Imensek, Lorenz und Eduard Skotarzik sowie Hans und Erich Haas.
 

Wegen der Stilllegung der Grube von Mai 1931 bis Januar 1933 und der dadurch bedingten Arbeitslosigkeit wurde ein planmäßiger Spielbetrieb immer schwieriger und konnte nur bis Ende 1934 aufrecht erhalten werden. Viele junge Männer standen wegen Arbeits- und Wehrdienst nicht mehr zur Verfügung oder wechselten. Deshalb ruhte der Spielbetrieb der Senioren bis nach dem Krieg. Nur die Schuljugend spielte weiter Fußball, als der damalige Lehrer Tochtrop das Training übernahm. Diese Jugendlichen zu denen unter anderen Franz Becker, Werner Gödde, Erich Berkes, Kurt Novotny und Erwin Minden bildete den Grundstock für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Oktober 1945. Andere begeisterte Sportler, die kriegsbedingt im Dorf geblieben waren, traten dem neu ins Leben gerufenen Verein bei. Obwohl die erste Mannschaft zunächst einen schweren Stand gegenüber den Nachbarvereinen hatte, wurden mit großem Kampfgeist beachtliche Erfolge errungen. Ab April 1947 regelte ein Vertrag zwischen dem Sportverein und der Stolberger Zink AG  die Nutzung des Sportplatzes „Am Löh“, die Nutzungsgebühr betrug pro Monat 50 Mark. 1951 bewilligte der Fußballverband Westfalen ein Totodarlehen in Höhe von 4.500 Mark zum Ausbau des Sportplatzes.                                                  
                                     

Der Sportverein hatte zu dieser Zeit etwa 70 Mitglieder.

Spieler 1. Mannschaft, etwa 1953 :
Robert Nölke, Erwin Minden, Ewald Schulte, Erich Volke, Werner Küch,
Kurt Novotny, Heini Skotarzik, Bernhard Bönner, Erich Berkes, Paul Becker, Robert Schulte
Spieler 1. Mannschaft, etwa 1960: Robert Nölke, Erfried Haas, Kurt Novotny, Richard Grösche, Otto Hilbk, Ewald Schulte, Josef Schnürle, Dietmar Tillmann, Erich Berkes, Robert Schulte, Johannes Schulte, Günther Mikitta, Franz Becker

Ab 1952 leitete Franz Becker als 1. Vorsitzender dreißig Jahre lang ehrenamtlich die Geschicke des Sportvereins,  im Jahr 1961 von Josef Imensek vertreten. (Anm.: In der Generalversammlung im Januar 1984 wurde er deshalb nach seinem Rücktritt zum Ehrenvorsitzenden ernannt und gehörte als beratendes Mitglied weiter dem Vorstand an.) 

 

In den 60er Jahren nahmen zeitweise wieder zwei Seniorenmannschaften am Spielbetrieb teil. Schon Ende der 50er Jahre spielten auch Jugend- und Schülermannschaften Fußball. Die Jugendarbeit stand bei Franz Becker immer im Vordergrund. Oft stellte der SV Schwarz-Weiß Andreasberg Jugendspieler für die Kreisauswahl zur Verfügung.

 

Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre  spielte die erste Mannschaft in der 1. Kreisklasse. Sogar Siege gegen Bigge-Olsberg und Cobbenrode im DFB-Pokal sowie gegen Sundern wurden errungen. Doch später blieben die Erfolge aus. Der letzte große Sieg der ersten Mannschaft mit 2:1 gegen den SSV Meschede (in Ostwig) am 20. Mai 1978 bedeutete den Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Diese Mannschaft wurde am 10. Juni Kreismeister in der C-Liga gegen Schmallenberg/Fredeburg 2 (2:1) in Bödefeld.

 

Allerdings folgte der sofortige Abstieg in der nächsten Spielzeit.  Drei Jahre spielte man ständig im oberen Tabellendrittel um den Wiederaufstieg.

 

In der Amtszeit von Franz Becker wurde mit erheblicher Eigenleistung einiges zur Verbesserung des Sportplatzes in Angriff genommen: Ausbau des Sportplatzes und Drainage 1968/69 (Gesamtkosten 42.000 Mark, Eigenleistung 29.000 Mark!), Bau eines kleinen Sportheims 1974/75 in Eigenleistung, Renovierung des Platzes 1975/76, Renovierung nach Kanalbaumaßnahmen mit Rollrasen-Verlegung 1979/80 und Anschaffung von Alu-Toren vor der Saison 1980/81.

 

1977 gründete man  eine Abteilung für Damenturnen und trat im Jahr 1981 dem Westfälischen Turnerbund bei.

Ebenfalls wurde eine neue Vereinssatzung verabschiedet mit der  der Verein die Eintragung beim Amtsgericht beantragte und den Zusatz „e. V.“ erhielt. 

Leider musste im selben Jahr die 1. Mannschaft abgemeldet werden. Franz Becker stellte sich 1983 nicht mehr zur Wiederwahl. Für den Sportverein „Schwarz-Weiß“ begann eine Krisenzeit, die drei Jahre dauern sollte.

Im März 1986 wurde in einer Außerordentlichen Generalversammlung ein Notvorstand gewählt, dessen Aufgabe es war, die vereinsinternen Probleme im geschäftlichen und sportlichen Bereich zu lösen. Dem Notvorstand gehörten an: Alfred Wenzl, Winfried Wegener, Johannes Schulte, Bernhard Richter, Klaus Schönhütl, Cornelia Kampmann und Franz-Josef Becker. 

 

Das Motto des Vorstandes und des 1987 gewählten 1. Vorsitzenden Alfred Wenzl lautete: „Sport für Alle!“. 

 

Zusammen mit dem TUS Valmetal wurde eine Jugend-Spielgemeinschaft gebildet. Außerdem wurde eine Turn-, Leichtathletik- und Schwimmabteilung gegründet.

Vor allem gab es 1988 wieder eine 1. Fußballmannschaft (Trainer Manfred Heimann), der vier Jahre später mit einem 1:0- Sieg über den TUS Heinrichsthal-Wehrstapel  am 10. Mai 1992 der Aufstieg in die B-Kreisliga gelang.
 

Leider stieg man nur ein Jahr später wieder ab. 1996 wurde die Mannschaft wieder abgemeldet.

In der Amtszeit des 1. Vorsitzenden Josef Teutenberg jun. (gewählt am 19. Januar 1990) wurde das kleine Gebäude am Sportplatz mit sanitären Anlagen und Schiedsrichterumkleideraum in Eigenleistung erweitert. Der Vorplatz wurde gepflastert, und schließlich erhielt die zweckmäßige Anlage noch einen Vorbau, der bei schlechter Witterung Schutz gibt.

 

Seit Juli 1996 – im 70ten Jahr seit Gründung des Sportvereins – gehört das „Sauerland-Fußballmasters“ um den Cup der Warsteiner Brauerei zum festen Bestandteil des Vereins.

 

Hauptorganisator Franz-Josef Becker machte es möglich, dass seitdem alle zwei Jahre die vier ranghöchsten Mannschaften des Sauerlandes den Meister ermitteln. Mit dieser Fußballwoche wird nicht nur den Mitgliedern toller Sport geboten, sondern die Veranstaltung hat im Sauerland inzwischen einen sehr hohen sportlichen Stellenwert erreicht. Beim Dorffest im Juli 1996 konnten auch die neuen E- und C-Jugendmannschaften vorgestellt werden.